Koloniale Translationspraktiken in Oaxaca, Mexiko (DFG-gefördert, 2019 – 2021)

Anhand von notariellen und missionarischen Übersetzungen im Sprachenpaar Zapotekisch und Spanisch aus dem 17. Und 18. Jahrhundert werden Translationstechniken und -strategien analysiert, die Missionare und indigene Übersetzer und Dolmetscher zur Übersetzung von religiösen und Rechtskonzepten eingesetzt haben. Ein Ziel ist es, durch eine profunde Analyse der indigenen Übersetzungskulturen, den sozialen Impakt von Translation nachzuvollziehen. Dies schließt an die Frage an, wie die indigene Bevölkerung mittels Translation an gesellschaftlichen und sozialen Prozessen - seien diese auch von asymmetrischen und Machtbeziehungen geprägt - partizipierte; d.h. Translation wird in ihrer Funktion der Ermöglichung und Umsetzung gesellschaftlicher Teilhabe und kultureller Einflussnahme bestimmt.

Das Forschungsprojekt hat auch einen politischen Bezug. So macht es Handlungspraktiken sichtbar, die von der heutigen indigenen und mestizischen Bevölkerung Mexikos nicht mehr erinnert werden. Damit kann das Bestreben, die heutigen Translationspraktiken in diesem Bereich gesellschaftlich und politisch zur Geltung zu bringen, maßgeblich unterstützt werden.

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